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Geschichtskultur
konkret II:
Weimar als Tonspur und Bild
Besucher von Weimar haben bereits vor ihren ersten Schritten in die Stadt
eine mediale Vorstellung von diesem historischen Ort erworben. Durch Montage
von Bild, Ton und Schrift entstehen wirkungsmächtige Geschichtsbilder.
Aufnahmen vom Goethe-Schiller-Denkmal als „Wahrzeichen“ für
die „Stadt der Klassiker“ werden zum Beispiel oft kontrastiert
mit dem Buchenwalder Mahnmal von 1958 oder dem Lagertor.
Hier der Geist der Klassik, dort der Stacheldraht der Barbarei? Welche
Interpretationen von Geschichte implizieren solche Montagen? Welche audio-visuellen
Repräsentationsstrategien haben Akteure in Kultur, Wissenschaft und
Politik für Weimar als Teil einer komplexen und widersprüchlichen
Nationalgeschichte entwickelt? Wie lassen sich Entstehung, Wandel oder
Kontinuität von visuellen und akustischen Stereotypen Weimars als
Stadt und Chiffre historisch und medienanalytisch erklären? Um solche
Fragen zu diskutieren, werden wir im Seminar vor allem ausgewählte
Hörfunk- und Fernsehsendungen, Spielfilme, aber auch „unbearbeitetes“
Archivmaterial untersuchen und dabei Analysemethoden zur visuellen und
auditiven Kultur erproben.
Voraussetzung für die Teilnahme ist der Besuch des Hauptseminars
„Geschichtskultur – Dimensionen, Konzepte, Zugangsweisen“.
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