Gedenken an die nationalsozialistische Herrschaft in Jena, 1945-2011: Ein Forschungs- und Dokumentationsprojekt

Dr. Axel Doßmann, Übung an der Uni Jena, Sommersemester 2011

Geschichte fängt vor der Haustür an, auch in Jena. Gegenwärtig wird hier über das Verhalten des Reformpädagogen Peter Petersen im Nationalsozialismus gestritten. Damit verknüpft ist die Frage, ob und wie man den Petersen-Platz umbenennen sollte. Da passt es, dass der Jenaer Stadtrat 2010 beschlossen hat, ein Konzept zur Auseinandersetzung mit der NS-Herrschaft in Jena zu entwickeln. Damit vernünftig, ortsbezogen und selbstreflektiert über alte und ggf. neue Gedenk-, Erinnerungs- und Bildungsorte diskutiert werden kann, muss zunächst vergegenwärtigt werden, wie im öffentlichen Raum von Jena bislang mit der Geschichte der Stadt und ihrer Bürger im Nationalsozialismus umgegangen wurde. Das Seminar lädt zu einer forschenden und dokumentierenden Bestandsaufnahme ein, die den Kulturausschuss unterstützen soll.
An lokalhistorischen Gegenständen werden wichtige Arbeitsschritte und -techniken von Historikern geübt. Das Seminar verbindet auf diese Weise theoretische und methodische Fragen zur Analyse von Geschichtskultur mit praktischen Herausforderungen wissenschaftlich gestützter und zivilgesellschaftlich getragener Arbeit am historischen Stadtgedächtnis.